🏭 Industrie in Gladbeck: Produktion & Zukunft im Revier

Wo Zukunft gemacht wird – direkt bei uns vor der Haustür
Industrie in Gladbeck ist alles andere als trocken oder verstaubt. Wer genauer hinschaut, erkennt: In unserer Stadt wird nicht nur hart gearbeitet, sondern auch richtig was bewegt. Vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum internationalen Konzern – in Gladbeck wird produziert, veredelt, verpackt und entwickelt. Und das Ganze mit viel Herzblut und einer gehörigen Portion Zukunftsgeist.

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Dabei sind es nicht nur die großen Namen, die unsere lokale Wirtschaft prägen. Auch viele kleinere Betriebe, innovative Start-ups und spezialisierte Mittelständler sorgen für eine beachtliche Vielfalt und Stabilität. Industrie in Gladbeck bedeutet heute vor allem eins: Vernetzung. Unternehmen arbeiten mit Schulen, Hochschulen und Technologiezentren zusammen, um sich weiterzuentwickeln – sei es durch neue Produkte, automatisierte Prozesse oder nachhaltige Energieversorgung. In dieser Kombination aus Tradition und Innovation liegt die besondere Stärke des Standorts.

📌 Das Wichtigste in Kürze

ThemaKurzinfo
đź’Ľ BranchenvielfaltChemie, Glas, Metall, Logistik, Kunststoffverarbeitung
🧑‍💼 Wichtige ArbeitgeberINEOS Phenol, Rockwool, NSG-Pilkington, Klingenburg GmbH u. a.
🏗 GewerbegebieteWirtschaftspark Möller, Gewerbepark Brauck, Industriepark Gladbeck-Ost
🚀 ZukunftsfokusDigitalisierung, Nachhaltigkeit, Ausbildung & Fachkräftesicherung

📚 Inhaltsverzeichnis

🏗 Industriegeschichte Gladbecks

Wenn man an Industrie in Gladbeck denkt, kommt vielen sofort das Bild von Zechen, Kohle und Kumpeln in den Sinn. Kein Wunder – schließlich war unsere Stadt jahrzehntelang ein bedeutender Teil der Ruhrgebiets-Bergbaugeschichte. Die Zeche Graf Moltke, die 1873 an den Start ging, war mehr als nur ein Arbeitgeber – sie war Identität, Stolz und Gemeinschaftsort.

Mit dem Rückgang des Steinkohlebergbaus ab den 1960er Jahren begann eine Zeit tiefgreifender Umbrüche. Der Verlust tausender Arbeitsplätze stellte viele Familien und die gesamte Stadtgesellschaft vor große Herausforderungen. Doch dieser Wandel der Industrie in Gladbeck brachte auch Chancen mit sich. Die Stadt Gladbeck hat es geschafft, ehemalige Industrieflächen neu zu denken und sie zukunftsfähig zu machen – sei es durch die Umnutzung der Zechenareale oder durch gezielte Ansiedlungen neuer Branchen. Heute stehen dort, wo einst Fördertürme das Stadtbild prägten, moderne Gewerbehallen, Technologiezentren und klimafreundliche Produktionsstätten.

Gleichzeitig hat die Stadt nie den Bezug zur eigenen Geschichte verloren. Die Erinnerung an die Zeit des Bergbaus ist in vielen Teilen Gladbecks präsent – sei es in Form von Denkmälern, Straßennamen oder kulturellen Veranstaltungen. So ist aus einem ehemaligen Industriestandort ein Ort des Wandels geworden, in dem die Vergangenheit wertgeschätzt und die Zukunft aktiv gestaltet wird. Industrie in Gladbeck ist heute Ausdruck von Anpassungsfähigkeit, Zusammenhalt und wirtschaftlicher Erneuerung.

🏭 Moderne Produktion in Gladbeck

Gladbeck kann für eine Stadt seiner Größe auf bemerkenswert große Industriebetriebe verweisen. Fünf Unternehmen stechen besonders hervor – sie sorgen für Arbeitsplätze, Ausbildungschancen und weltweit nachgefragte Produkte. Hier ein aktueller Blick auf diese Schlüsselunternehmen und was sich zuletzt bei ihnen getan hat:

INEOS Phenol: INEOS betreibt die weltweit größte einsträngige Phenol-Anlage in Gladbeck. Aufgrund eines Überangebots am Markt wird der Standort 2025 vorübergehend heruntergefahren. Kurzarbeit ist vorgesehen, dennoch bleibt der Standort langfristig erhalten. Eine neue Anlage im benachbarten Marl versorgt Gladbeck umweltfreundlich mit Cumol und halbiert die CO2-Emissionen.

Rockwool: Das Werk beschäftigt rund 1.000 Mitarbeitende und ist einer der größten Arbeitgeber der Stadt. 2024 wurden großflächige Photovoltaikanlagen installiert, um Teile der Produktion mit Sonnenstrom zu betreiben. Trotz schwieriger Baukonjunktur investiert Rockwool weiter in Nachhaltigkeit und Ausbildung.

NSG-Pilkington: Das traditionsreiche Glaswerk reduziert seine Produktion. Eine von zwei Floatglaslinien wird 2025 stillgelegt, über 100 Arbeitsplätze entfallen. Der Betrieb der zweiten Linie bleibt bestehen. NSG hofft auf eine Markterholung und betont die temporäre Natur der Maßnahme.

Klingenburg GmbH: Der Hersteller von Wärmetauschern gehört seit 2022 zur italienischen CAREL-Gruppe. Das Gladbecker Werk bleibt erhalten, wird modernisiert und profitiert von internationalen Vertriebswegen.

ERIKS Deutschland GmbH: Das Unternehmen betreibt im Gewerbegebiet Wiesenbusch ein Spezialzentrum fĂĽr Industriedichtungen und ist Teil eines regionalen Innovationsclusters. Neben Express-Fertigung setzt ERIKS auf Digitalisierung und Beratung vor Ort.

🏢 Gewerbe- & Industriegebiete

Ein Highlight der Industrie in Gladbeck ist das neue Log Plaza Gladbeck 1 an der Beisenstraße, das 2023 bezogen wurde. Mit einer Mietfläche von rund 16.000 m² und seiner verkehrsgünstigen Lage ist das Logistikzentrum ein Paradebeispiel für die moderne Stadtentwicklung. Mieter ist die Swiss Commerce Gruppe, ein wachstumsstarkes E-Commerce-Unternehmen, das hier sein Logistik- und Versandzentrum eingerichtet hat. Die Halle wurde nachhaltig gebaut – unter anderem mit Photovoltaik-Anlage, energieeffizienter LED-Beleuchtung und Vorrüstungen für E-Mobilität. Besonders bemerkenswert: Bereits vor Fertigstellung war die gesamte Fläche vollständig vermietet. Das zeigt, wie attraktiv Gladbeck inzwischen für Unternehmen mit Logistikbedarf geworden ist.

Weitere Projekte verdeutlichen, dass sich in Gladbeck noch viel mehr bewegt:

  • Steinhalde: Die Stadt prĂĽft, ob sich die brachliegende Steinhalde am Festplatz fĂĽr ein neues Stadtquartier nutzen lässt. Im Gespräch ist eine gemischte Nutzung aus Gewerbeflächen, Wohnungen und Freizeitangeboten. Voraussetzung ist jedoch der geplante Ausbau der A52 inklusive eines Tunnels, der die verkehrliche Anbindung sicherstellen soll.
  • ZBG-Umzug: Der städtische Zentralbetriebs­hof (ZBG) wird mittelfristig aus dem beengten Innenstadtbereich an einen neuen Standort im Gewerbegebiet Wiesenbusch verlagert. Dort sollen moderne Betriebs- und Verwaltungsgebäude entstehen. Gleichzeitig wird die freiwerdende Innenstadtfläche fĂĽr neue Nutzungen aufgewertet – ein Baustein fĂĽr mehr Aufenthaltsqualität in der Gladbecker Mitte.
  • Stadtentwicklung und neue Gewerbeflächen: Die Stadt Gladbeck arbeitet kontinuierlich an der Entwicklung neuer Industrie- und Gewerbeflächen, besonders entlang der wichtigen Verkehrsachsen wie der A2 und A52. In Zusammenarbeit mit regionalen Investoren und dem RVR sollen Flächen reaktiviert und fĂĽr zukunftsfähige Branchen vorbereitet werden. Ziel ist es, Arbeitsplätze zu sichern, nachhaltige Unternehmensansiedlungen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu stärken.
🏭 Industrie in Gladbeck: Produktion & Zukunft im Revier

👷‍♀️ Arbeiten & Ausbilden in Gladbeck

Trotz hoher Arbeitslosigkeit (Stand 2024: 10,9 %) suchen viele Unternehmen in Gladbeck händeringend nach Fachkräften. Besonders betroffen sind handwerkliche und technische Berufe, aber auch in der Pflege, Gastronomie und Logistik fehlen zunehmend qualifizierte Arbeitskräfte. Paradoxerweise bleiben gleichzeitig zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Allein in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen blieben im Jahr 2023 fast 1.000 Ausbildungsstellen offen, obwohl es formal mehr Bewerber als Angebote gab. Die Ursachen liegen häufig in einem sogenannten Mismatch – also einer Lücke zwischen den Qualifikationen, Interessen und Erwartungen junger Menschen und dem tatsächlichen Bedarf in den Betrieben. Manche Unternehmen berichten auch von einer hohen Abbruchquote in der Ausbildung oder fehlenden grundlegenden Kompetenzen bei Bewerbern.

Einige Betriebe haben aus diesen Gründen in den letzten Jahren ihre Ausbildungsaktivitäten zurückgefahren oder sogar ganz eingestellt. Andere wiederum setzen auf neue Strategien, um junge Menschen für ihre Berufe zu begeistern und langfristig zu binden. Hierzu zählen Praktika, Projektwochen, digitale Einblicke in Ausbildungsberufe (z. B. über Instagram oder YouTube) und intensivere Begleitung während der Ausbildung.

GegenmaĂźnahmen:

  • zdi-Zentrum „I+I=Z“: Förderung von MINT-Fähigkeiten an Schulen, etwa durch SchĂĽlerlabore, Programmier-Workshops und 3D-Druck-Projekte. Das Zentrum kooperiert mit Unternehmen und Hochschulen, um praxisnahes Lernen zu ermöglichen.
  • Berufsinfobörsen & regionale Netzwerke: Lokale Veranstaltungen bringen SchĂĽlerinnen und SchĂĽler mit Betrieben in Kontakt. Bewerbungstrainings, Schnuppertage und Betriebserkundungen helfen beim gegenseitigen Kennenlernen.
  • Integration ausländischer Fachkräfte: Mit dem Aufbau eines Welcome Centers fĂĽr die Region Emscher-Lippe will Gladbeck gezielt internationale Fachkräfte gewinnen. Dieses soll UnterstĂĽtzung bei Behördengängen, Sprachkursen, Wohnungssuche und Anerkennung von AbschlĂĽssen bieten.
  • Programme fĂĽr Quereinsteiger und UmschĂĽler: In Kooperation mit der Arbeitsagentur und regionalen Bildungsträgern entstehen neue Wege in technische oder pflegerische Berufe, besonders fĂĽr Menschen mit Migrationshintergrund oder nach längerer Berufspause.

Ziel all dieser Maßnahmen ist es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, jungen Menschen neue Perspektiven zu eröffnen und die Wirtschaft und Industrie in Gladbeck nachhaltig zu stärken.

🌱 Nachhaltigkeit & Zukunftsthemen

Gladbeck ist Teil regionaler Innovationsnetzwerke wie SMART REGION Emscher-Lippe und WiN Emscher-Lippe. Zahlreiche Projekte treiben hier die Digitalisierung, den Strukturwandel und eine nachhaltige Wirtschaftsweise aktiv voran. Die Stadt profitiert dabei von Förderprogrammen des Landes NRW und der EU, die gezielt auf den Umbau traditioneller Industrieregionen zugeschnitten sind.

  • Umbau 21: Dieses Projekt unterstĂĽtzt Unternehmen bei der Umstellung auf zirkuläre Wertschöpfung. Das bedeutet, dass Materialien wiederverwendet, Prozesse effizienter gestaltet und Abfälle vermieden werden. Besonders fĂĽr produzierende Betriebe in Gladbeck ist dies eine Chance, Kosten zu senken und sich gleichzeitig umweltfreundlicher aufzustellen.
  • Team blau-grĂĽn (ELE): Die Emscher Lippe Energie GmbH koordiniert unter diesem Namen eine Reihe innovativer Projekte, etwa zur intelligenten Steuerung von Energie- und Wasserverbrauch. Ziel ist es, Stadtwerke und Versorger digital zu vernetzen, um Ressourcen zu schonen und Kunden flexibler bedienen zu können.
  • Welcome Center NRW: Ab 2025 soll in der Region ein zentrales Welcome Center fĂĽr internationale Fachkräfte entstehen. Dieses neue Angebot wird insbesondere fĂĽr die Gladbecker Industrie wichtig sein, um gezielt qualifizierte Mitarbeitende aus dem Ausland zu gewinnen, zu integrieren und langfristig zu halten. Es soll nicht nur Behördengänge erleichtern, sondern auch Wohnraum, Kinderbetreuung und Sprachförderung koordinieren.
  • Digitalisierung vor Ort: In enger Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung der Gladbecker Wirtschaft (VGW), der WiN Emscher-Lippe und der städtischen Wirtschaftsförderung gibt es regelmäßige Stammtische, individuelle Beratung und ZuschĂĽsse fĂĽr kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Diese helfen, digitale Tools einzufĂĽhren – etwa ERP-Systeme, smarte Fertigung oder E-Commerce-Angebote.

Darüber hinaus engagiert sich Gladbeck in regionalen Bildungsnetzwerken, um Digitalisierung auch in den Schulen und Ausbildungseinrichtungen voranzutreiben. Ziel ist es, die Bevölkerung auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten – und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit lokaler Unternehmen zu sichern. Industrie in Gladbeck wird so Schritt für Schritt nachhaltiger, vernetzter und innovativer.

âś… Fazit

Die Industrie in Gladbeck ist wandelbar, widerstandsfähig und zukunftsorientiert. Trotz der Herausforderungen, die durch globale Entwicklungen, steigende Energiekosten und den Strukturwandel entstehen, zeigt die Stadt, wie man mit Weitblick und Engagement neue Wege gehen kann. Ob nachhaltige Dämmstoffe, ressourcenschonende Glasproduktion oder innovative Dienstleistungen im Maschinenbau – Gladbeck ist längst mehr als ein Industrie-Standort vergangener Zeiten.

Zukunft entsteht dort, wo Unternehmen, Stadtverwaltung und Bildungseinrichtungen Hand in Hand arbeiten. Und genau das passiert in Gladbeck: Neue Gewerbeflächen werden entwickelt, digitale Technologien gefördert und Fachkräfte gezielt gewonnen. Auch die Einbindung internationaler Arbeitskräfte und die Förderung von jungen Menschen durch lokale Ausbildungszentren tragen dazu bei, dass die Stadt und die Industrie in Gladbeck in Bewegung bleiben.

Dabei geht es nicht nur um Wirtschaftskraft – sondern auch um Lebensqualität. Industrie in Gladbeck bedeutet heute: sichere Arbeitsplätze, nachhaltige Entwicklung und eine Stadt, die Perspektiven schafft. Wer hier investiert oder seine berufliche Zukunft plant, findet Raum für Ideen und echte Chancen. Gladbeck bleibt Industriestandort – mit Herz, Verstand und einem klaren Blick nach vorn.

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