Manchmal fährt man einfach an einem Ort vorbei, ohne zu wissen, wie viel Geschichte darin steckt. Genau so geht es vielen mit dem Stadion Gladbeck. Zwischen B224 und Wittringer Wald liegt ein Ort, an dem nicht nur Sport getrieben, sondern auch Geschichte geschrieben wurde. In diesem Artikel erfährst du, warum das Stadion Gladbeck so besonders ist, was es mit der Vestischen Kampfbahn auf sich hat – und weshalb man ruhig öfter mal genauer hinschauen sollte.
ℹ️ Das Wichtigste in Kürze
Fakt | Details |
---|---|
Eröffnung | 17. Mai 1928 als Vestische Kampfbahn |
Kapazität | 37.612 Plätze (davon 36.292 Stehplätze) |
Besonderheit | Denkmalgeschützte Architektur & kein Flutlicht |
Nutzung | VfL Gladbeck, TV Gladbeck, Schulen, Sportfeste |
Modernisierungen | 1987, 2009, 2015 |
🌍 Die Anfänge des Stadion Gladbeck: Von der Vision zur Vestischen Kampfbahn
In den 1920er Jahren war Gladbeck voller Energie – wirtschaftlich ging es bergauf, und es entstand die Idee, ein Naherholungsgebiet für die Bürger zu schaffen. Rund um den Wittringer Wald sollte etwas Großes entstehen: ein Freibad, Tennisplätze, ein Stadtgarten – und mittendrin ein Stadion.
Der Mann hinter dem Plan war Josef Korte, Chef des städtischen Tiefbauamts. Mit viel Weitblick und Engagement wurde der Bau vorangetrieben. Am 17. Mai 1928 war es dann soweit: Mit einem großen Sportfest wurde die Vestische Kampfbahn eingeweiht – 25.000 Menschen kamen, um dieses neue Herzstück der Stadt zu feiern. 🙌 Kein Zweifel: Das war die Geburtsstunde des heutigen Stadion Gladbeck.
⚽ Große Spiele, große Emotionen im Stadion Gladbeck
Dass Gladbeck selbst nie einen Erstliga-Verein hatte, spielte keine Rolle – die Großen des deutschen Fußballs waren trotzdem da. Und das Stadion füllte sich, wenn etwa der FC Schalke 04 antrat oder Borussia Dortmund mit packenden Partien das Publikum begeisterte.
Schon vor der offiziellen Eröffnung spielte Schalke am 11. März 1928 gegen den RSV Hagen – 15.000 Zuschauer waren dabei. Weitere Höhepunkte folgten: 35.000 Menschen sahen 1930 Schalkes Sieg gegen Benrath, 1948 zog Dortmund gegen St. Pauli 40.000 Fans an, und 1950 wurde der Rekord geknackt: 45.000 Zuschauer beim Duell VfR Mannheim gegen den BVB.
🎓 Jahr | ⚽ Spiel | 📉 Zuschauerzahl |
1928 | Schalke 04 vs. RSV Hagen | 15.000 |
1930 | Schalke vs. VfL Benrath | 35.000 |
1948 | Dortmund vs. FC St. Pauli | 40.000 |
1950 | VfR Mannheim vs. Dortmund | 45.000 |
Diese Spiele zeigten, dass das Stadion Gladbeck mehr war als nur ein Ort für Sport – es war ein Treffpunkt, ein Erlebnis, ein echtes Highlight der Region.
⚔️ Zerstörung im Krieg – und ein Wiederaufbau mit Seele
Im Zweiten Weltkrieg traf es das Stadion schwer: Bomben legten Teile der Anlage in Schutt und Asche. Die Eingangsbauten – weg. Der Stehwall – zerstört. Sogar das Spielfeld war nicht mehr nutzbar.
Aber Gladbeck wäre nicht Gladbeck, wenn die Bürger nicht angepackt hätten. Mit viel Eigeninitiative und Zusammenhalt bauten sie das Stadion Gladbeck nach dem Krieg wieder auf. Am 13. Juli 1947 war es dann so weit: Die Anlage wurde mit einem Städtespiel zwischen Gladbeck und Bottrop wiedereröffnet. 15.000 Menschen kamen, viele mit dem Bewusstsein: Dieses Stadion ist auch unser Werk.
🏠 Das heutige Stadion Gladbeck: Ein Denkmal, das lebt
Seit 1986 steht das Stadion unter Denkmalschutz – und das nicht ohne Grund. Die charakteristischen Eingangsbauwerke aus Ruhrsandstein, die Geschichte in jeder Steinritze, das Flair vergangener Jahrzehnte: Das alles macht den Charme des Ortes aus.
Aber Stillstand? Fehlanzeige. In den letzten Jahrzehnten wurde viel getan, um das Stadion Gladbeck fit für die Zukunft zu machen:
Wichtige Meilensteine:
- 1987: Bau einer neuen Sitztribüne mit 2.500 Plätzen
- 2009: Überdachung der Tribüne – abends sogar beleuchtet, sichtbar von der B224
- 2015: Erneuerung der Laufbahn und Leichtathletikanlagen für ca. 350.000 €
Heute ist das Stadion Gladbeck nicht nur schön, sondern auch funktional. Es bietet Platz für über 37.000 Menschen, hat vollständige Anlagen für Leichtathletik und wird regelmäßig vom VfL Gladbeck, TV Gladbeck sowie von Schulen genutzt. Einziges Manko: Es gibt kein Flutlicht – aber dafür ein beleuchtetes Tribünendach, das zumindest optisch für Atmosphäre sorgt.
🎓 Ein Ort für alle Generationen
Hier wird nicht nur Fußball gespielt oder gelaufen – hier wird gelebt. Das Stadion Gladbeck ist ein fester Bestandteil im Alltag vieler Gladbeckerinnen und Gladbecker:
- Schüler toben sich im Sportunterricht aus 🏃
- Vereine veranstalten Wettkämpfe und Trainingseinheiten 💪
- Es finden regelmäßig Sportfeste und Events statt 🎉
Ganz offiziell ist die Anlage Leistungsstützpunkt des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen – ein echtes Qualitätsmerkmal. Und wer genau hinschaut, entdeckt eine stille Erinnerung: eine Gedenktafel mit Eiche für Willy Kaiser, Box-Olympiasieger von 1936.🏅
🌟 Fazit: Stadion Gladbeck ist mehr als eine Sportstätte
Das Stadion Gladbeck ist mehr als nur ein Ort mit Tribünen und Laufbahnen. Es ist ein lebendiger Teil der Stadtgeschichte, ein Denkmal, das atmet, ein Raum, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart verbinden.
Also: Nächstes Mal nicht einfach nur vorbeifahren. Vielleicht kurz anhalten, einen Blick riskieren und die Atmosphäre aufsaugen. Es lohnt sich.
Lust bekommen? Mehr Infos, Bilder und aktuelle Veranstaltungen gibt’s auf der offiziellen Stadtseite. 📅
🔍 Noch ein kleiner Tipp zum Schluss:
Wenn du das nächste Mal auf der B224 unterwegs bist – schau nach links. Vielleicht funkelt dir das beleuchtete Tribünendach entgegen. Und du weißt: Genau dort lebt ein Stück Geschichte – das Stadion Gladbeck. 🌆